Macbeth 2020
kellertheater bremgarten

Canaille du jour & Les Maisonettes

Jean sans Terre

Lieder vom Hans ohne Land

Yvan Goll, als Dichter und Pazifist einer der progressivsten Köpfe des 20. Jahrhunderts, schrieb ab 1935 den Gedichtzyklus «Jean sans terre», einen gewichtigen historischen Zeitgesang, der bisher ungesungen blieb. Christov Rolla komponiert 20 der fast 80 Poeme in bearbeiteter Übersetzung zu einer Revue für das Chanson-Duo Canaille du Jour und die Band Les Maisonettes: Das poetische Zeugnis des Weltbürgers Johann Ohneland wird zur Spiegelung auch der uns bevorstehenden Menschheitsbewegungen. Der Hans ist der Jedermann von gestern, heute und morgen. Verjagt, fliehend und ruhelos, der Citoyen eines „pur absolu“, vogelfrei und vertrieben aus der teuren Enge jeder Suche nach Rechthaberei und Identität. Er besitzt nurmehr seine Träume: Ein Grund mehr, um ihn zu jagen, bis ans Ende der Welt.

Produziert im Rahmen des Kulturprojekts «Die andere Zeit» der Albert Koechlin Stiftung.

 

«Bald geh’ ich wie ein flücht’ger Schaum verloren,
den auf den Strand die Wogenlippe schob,
mondlos und unter keinem Stern geboren:
Mein Name war ein Seufzer – der zerstob.»

(Aus «Jean sans Terre», zugleich Grabspruch von Yvan Goll)

 

Canaille du Jour – Christov Rolla (Komposition, Text, Gesang, Piano) und Max Christian Graeff (Text, Gesang) – sind stets auf der Suche nach verschollenen Liedern aller Länder, um sie inhaltstreu übersetzt und interpretiert wieder ans Bühnenlicht zu holen. Ihre Begleitband Les Maisonettes besteht dieses Mal aus Marc Unternährer (Tuba), Noemi Hess (Violine) und Niklaus Mäder (Bassklarinette).